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Gedichte schaffen Bilder

Unter dem Motto „Gedichte schaffen Bilder“ würdigt die Galerie Brötzinger Art das lyrische Werk von Claus Kuge
– eine bislang unbekannte Seite des ehemaligen Obermeisters der Löblichen Singergesellschaft.

Zusammengestellt und einfühlsam illustriert mit Zeichnungen und Gemälden wurden die Texte von Peter Schumann.

Ausstellungszeit

Die Ausstellung dauerte vom 3. bis 26. September 2021.

Gedichte

Claus Kuge 1970 – 2014

Illustrationen

Peter Schumann 2013 – 2021

Austellungsort

Galerie Brötzinger Art
Verein für künstlerische Auseinandersetzung
Brunnenstraße 14
75172 Pforzheim

Ausstellungsbroschüre

Ein Katalog (52-seitig) mit den Gedichten und Bildern kann über den Button bestellt werden.

Druck+Medien Pforzheim
Holzgartenstraße 3
75175 Pforzheim

In seinen Gedichten, er nannte sie Lyrogramme, erzählt Claus Kuge von Zweifeln, Sehnsüchten, Ängsten.

Für ihn war das Schreiben Verarbeitung, distanzierte Selbstbetrachtung und Trost zugleich. Sein Schreibstil ist lapidar. Kein überflüssiges Wort.

Experimentell verknüpfte er Lyrik und reportagehafte Prosa, Hoch- und Alltagssprache. Die Fragmentierung der Sprache resultiert aus der Wahrnehmung einer brüchigen Welt.

Auf Reimstrophen wird verzichtet.

Entsprechend seinem eigenen Wesen kennzeichnet kommunikative Offenheit die Texte, wenn auch einige hermetisch verschlossen und rätselhaft

wirken. Claus Kuge, geboren 1948, war geprägt vom Geist der 68er-Bewegung. Auflehnung gegen die faschistoide Elterngeneration, Selbstbestimmung versus Anpassungsdruck und die Zerbrechlichkeit von Liebesbeziehungen sind treibende Themen in seinen Texten.

Die illustrative Umsetzung durch Peter Schumann ist das Ergebnis einer langen Freundschaft zwischen Dichter und Künstler. Von 2013 stammt die erste Illustrationsserie in Pastell-Ölkreide und Bleistift auf Papier. Bewusst folgt deren spielerische Machart keinem festen Schema, analog den Texten. Der Zeichenstil wechselt zwischen abstrakter und figurativer Darstellung, Expressives steht neben kontrolliert aufgebauten Elementen. Letztlich fügen sich die einzelnen Segmente kompakt zu einer bildhaften Botschaft des Gedichtes.

In einer zweiten Schaffensphase, nach dem Tod Claus Kuges 2019, entstanden zu einigen der Gedichte großformatige Bilder in Gouache und Aquarellstift auf Papier. Hierbei ging es um die Realisierung weiterer Ideen und die Loslösung der Illustration vom typischen Kleinformat hin zu einer plakativen, wuchtigen Optik.